Beim Spring Drive-Mechanismus wird die Aufzugsfeder gespannt und die Kraft, die die Feder beim Entspannen abgibt, treibt die Zeiger auf dieselbe Weise an, wie bei einer mechanischen Uhr.
Der Unterschied zu einer mechanischen Uhr liegt lediglich in der Baugruppe, die die Geschwindigkeit reguliert (Mechanismus zur Steuerung der Ganggenauigkeit).
Temperaturänderungen
Die Ganggenauigkeit mechanischer Uhren hängt von der Unruhfeder ab, einem Teil der sogenannten Unruh. Dieses Teil hat die Eigenschaft, sich bei Temperaturänderungen auszudehnen oder zusammenzuziehen, und beeinflusst damit die Genauigkeit der Uhr. Die Ganggenauigkeit einer Spring Drive wird hingegen von einem Kristalloszillator gesteuert und deshalb niemals so stark von Temperaturschwankungen beeinflusst, wie es bei einer mechanischen Uhr der Fall ist.
Hinweis
Ganggenauigkeit der Spring Drive
Die durchschnittliche monatliche Genauigkeitsrate von ±15 Sekunden (entspricht einer täglichen Rate von ±1 Sekunde)* ist die Ganggenauigkeit der Uhr, wenn sie am Handgelenk bei Temperaturen zwischen 5°C und 35°C getragen wird.
Für Kal. 9R96, 9R16 und 9R15 beträgt die durchschnittliche monatliche Rate ± 10 Sekunden (das entspricht einer täglichen Rate von ± 0,5 Sekunden).
Unterschiedliche Lagen
Bei mechanischen Uhren wird die Ganggenauigkeit auch von Unterschieden in der Lage bzw. Ausrichtung der Uhr beeinflusst. Auch hierfür ist der Grund die Unruh, die die Ganggenauigkeit einer mechanischen Uhr steuert. Aufgrund von Unterschieden in der räumlichen Lage der Uhr ändert sich der Bereich, in dem die Welle der Unruh die anderen Teile berührt, was die Ganggenauigkeit beeinflusst. Da bei der Spring Drive keine Unruh, sondern ein Kristalloszillator vorhanden ist, wird die Ganggenauigkeit nicht von Unterschieden der räumlichen Lage beeinflusst.
Stöße
Mechanische Uhren sind empfindlich gegen Stöße. Wenn eine mechanische Uhr Stößen ausgesetzt wird, ändert sich die Amplitude, mit der die Unruh vibriert (der Winkel, in dem die Unruh nach links und rechts schwingt), und auch die Form der Unruhfeder kann sich ändern. Auch in dieser Hinsicht ist Spring Drive mechanischen Uhren überlegen, weil sie einen Kristalloszillator und keine Unruh besitzt.
Überholung
Bauteile, die sich abnutzen oder beschädigt werden können, sind Unruh, Anker, Ankerrad und Ankertrieb, die zusammen Gangregler bzw. Hemmung genannt werden. Diese Teile berühren einander und regulieren das Entspannen der Aufzugsfeder.
Beim Spring Drive-Mechanismus gibt es weniger Abnutzung und Schäden als bei mechanischen Uhren, weil die Drehgeschwindigkeit des Gleitrads von einer kontaktfreien elektromagnetischen Bremse gesteuert wird. Da der Aufbau des Räderwerks jedoch derselbe wie bei mechanischen Uhren ist, entsteht durch den Kontakt der Räder und Triebe auch Abriebstaub. Wir empfehlen deshalb eine Überholung der Uhr in Intervallen von drei bis vier Jahren.